Thomas Bruch, der geschäftsführende Gesellschafter der Einzelhandelskette Globus Holding, warnt, eine Zerschlagung seines Konkurrenten Real könne dramatische Auswirkungen auf den deutschen Lebensmittelhandel haben.

Dem „Handelsblatt“ erklärte Bruch, er mache sich um die Lage des Wettbewerbs in der Branche „große Sorgen“. Bereits jetz kontrollierten vier große Handelsgruppen beinahe 80 Prozent des Lebensmittelhandels in Deutschland, mahnte er.

Die Metro AG ist gegenwärtig in finalen Verhandlungen, ihre Tochter Real GmbH an den Investor SCP zu verkaufen. Wahrscheinlich Anfang Juni sollen die entsprechenden Verträge unterschrieben werden. SCP hat bereits angkündigtt, 141 der insgesamt 276 Real-Standorte an die deutschen Marktführer Kaufland und Edeka weiterzuverkaufen. Die kleineren Mitbewerber befürchten nun, dass sie hier leer ausgehen könnten. „Sollten wir nicht auch zum Zuge kommen, ist das für uns mit eindeutigen Nachteilen im Vergleich mit den großen Konkurrenten verbunden“, sagte Bruch dem ‚Handelsblatt“. Die Zerschlagung von Real sei für die Betriebe der Branche eine „historische Chance, neue Standorte zu eröffnen“, die es in der Form wohl nicht noch einmal geben werde. Globus habe schon früh ein Angebot für 16 der zum Verkauf stehenden Real-Standorte abgegeben. Man habe aber feststellen müssen, dass es nicht sehr einfach sei, bei den Verkäufern beachtet zu werden, klagte Bruch. Globus habe bis jetzt keine Einladung zu ernsthaften Gesprächen erhalten. Offensichtlich stehe man „in zweiter Reihe“.

Ein Sprecher von SCP war auf Nachfrage des „Handelsblatts“ nicht bereit, zu Details der möglichen Verhandlungen Stellung zu nehmen. Allerdings sagte er, SCP spreche „selbstverständlich“ mit allen interessierten Seiten.

Redaktion poppress.de, A-1010413