Zum Mittag am heutigen Handelstag verzeichnet die Frankfurter Börse Kursgewinne
Börse Frankfurt am Main – der Deutsche Aktienindex DAX hat nach freundlicher Eröffnung seine Gewinne nicht halten können. Grund dafür waren enttäuschende Konjunkturdaten, die aus der Eurozone bekannt gegeben wurden. Zuletzt gab der Leitindex der Deutschen Börse um 0,67 Prozent auf einen Stand von 10.345,23 Punkte nach.
Trotzdem errechnet sich seit dem Tiefpunkt bedingt durch die Corona-Krise Mitte März dieses Jahres für den DAX ein Aufschlag von rund einem Viertel.
Für die mittelgroßen Aktienwerte im MDAX ergibt sich heute bis jetzt ein Rückgang um 0,15 Prozent auf 22.242,42 Punkte. Der führende Index der Eurozone, der Euro Stoxx 50 verlor bis zum Mittag 0,64 Prozent an Wert.
Zunächst gab es zum Start positive Impulse an den deutschen Aktienmärkten, weil die Kurse an der Wall Street in USA gestern nach zwei Tagen mit Verlusten wieder mit positiven Vorzeichen geschlossen hatten. Dies sorgte beim DAX zur Eröffnung für einen Zuwachs, bis bekannt wurde, dass es im Dienstleistungssektor und in der Industrie in Frankreich im Monat April zu einer deutlichen Stimmungseintrübung gekommen ist. Diese Nachricht war überraschend und führte zu einem Rückgang der Notierungen am deutschen Aktienmarkt, nach freundlicher Eröffnung.
Ähnlich enttäuschende Nachrichten erreichten den Aktienmarkt aus Deutschland. Zusätzlich belastet der Streit der EU-Staats- und Regierungschefs bezüglich der Aufnahme gemeinsamer Schulden, um die Corona-Wirtschaftskrise zu meistern, die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Der anstehende Video-Gipfel beunruhigt die Anleger an den Märkten zunehmend.
Größter Gewinner im DAX war bislang die Aktie von Wirecard, deren Notierungen im Vergleich zu gestern um fünf Prozent höher lagen. Der Grund dafür ist die abermalige Verschiebung der Veröffentlichung von Ergebnissen einer iniziierten Sonderprüfung von Bilanzen der abgelaufenen Geschäftsjahre aufgrund von Manipulationsvorwürfen. Die Ergebnisse dieser Sonderprüfung will die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG jetzt am kommenden Montag (27. April) bekannt geben. In diesem Zusammenhang wurde bekannt, dass es bisher laut KPMG in allen vier von der Sonderprüfung betroffenen Geschäftsbereichen von Wirecard keine substanziellen Beanstandungen gab. Somit könnten als Ergebnis der Sonderprüfung die Bilanzen von Wirecard für die Jahre 2016, 2017 und 2018 weiterhin gültig bleiben.
Zu den Werten mit positiven Vorzeichen im DAX gehörten auch die Aktien von Daimler, die moderat zulegen konnten. Wegen der Coronavirus-Pandemie erlitt der PKW- und Lastwagenhersteller einen empfindlichen Gewinneinbruch, mit dem die Anleger aber rechneten.
Weiter im Fokus der Anleger liegt der Immobiliensektor. Hier geht es um eine mögliche Übernahme, der im MDAX gelisteten Deutsche Wohnen durch den im DAX geführten Konkurrenten Vonovia. Zu den fortgesetzten Spekulationen um diese Übernahme äußerte sich Vonovia eher vorsichtig. Es sei ein Bestandteil der Strategie von Vonovia durch Akquisitionen zusätzliches Wachstum zu generieren. Innerhalb von Berlin sei eine solche Transaktion nur durchführbar, wenn im Vorfeld fundamentale Fragen geklärt sind. Außerdem ist es Vonovia wichtig, dass eine Übernahme des Konkurrenten auch von dem Willen der Berliner Politik mitgetragen wird. Der Analyst der US-Bank JPMorgan, Neil Green sagte dazu, dass diese geplante Übernahme viele Hürden und Unwägbarkeiten mit sich bringen könnte. Die beiden betroffenen Aktien reagierten unterschiedlich. Während Deutsche Wohnen im MDAX als Spitzenreiter um gut fünf Prozent zulegen konnten, gaben die Aktien von Vonovia im DAX um knapp ein Prozent nach.
Bei den Nebenwerten im SDAX gab es mit der Aktie von Corestate ein klares Schlusslicht mit einem Verlust von mehr als einem Viertel des Vortagswertes. Grund für den massiven Einbruch war die Streichung der Dividende (geplant waren 2,60 Euro je Aktie) des Immobilienverwalters für das abgelaufene Geschäftsjahr. Nur einen Monat nach der Bestätigung der Jahresziele für 2020 wurde die Prognose vom Unternehmen einkassiert. Als Begründung nannte man die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die eine Verschiebung von Investitionsentscheidungen, Transaktionen und Bewertungsansätzen nach sich zieht.
Redaktion poppress.de, Adlerflug
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