Die Ökonomin setzt sich dafür ein, Staatshilfen für Unternehmen in Zeiten von Corona auf die Klimawirkung zu überprüfen.
Die Ökonomin fordert, man müsse jetzt dringend staatliche Hilfen an Unternehmen während der Zeit der Corona-Pandemie auf ihre Klimawirkung überprüfen. Keinesfalls dürften die Fehler der Vergangenheit wiederholt werden. So hatte man 2009 nach der Finanzkrise hohe Gelder für Maßnahmen ausgeschüttet, die in gar keiner Weise überprüft worden waren bezüglich der Wirkung, die diese Maßnahmen auf die Umwelt haben, so Kemfert in der Dienstagsausgabe der Zeitungen des „Redaktionswerks Deutschland“. Claudia Kemfert ist die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, kurz DIW.
Als Beispiel nannte Kemfert die Abwrackprämie. Wegen dieser komme es heute wieder zu hohen Emissionen, die man im Straßenverkehr beobachte. Auf jeden Fall müssten in der derzeitigen Lage solche Schäden, die langfristig wirkten, vermieden werden. Es sei dringend nötig, alle aufgewendeten staatliche Hilfen auf deren Klimawirkung zu überprüfen, unterstrich die Ökonomin vom DIW.
Kemfert ist aber zuversichtlich. Der ökologische Umbau der Wirtschaft könne nach der Coronapandemie und der dadurch ausgelösten Krise gelingen. Jetzt sei es jedoch an der Zeit, Allianzen für Investitionen zu schmieden.
Dies müsse in Zusammenarbeit mit zukunftsgewandten Unternehmen geschehen. Wirtschaftshilfen sollten für den zwingend benötigten Umbau genutzt werden. Auch solle es im Zuge dessen eine Modernisierung geben. Sie, Kemfert, sei optimistisch. Man erkenne jetzt „die Zeichen der Zeit“. Man wolle jetzt die Zukunft auch gestalten, so die Ökonomin weiter.
Als Beispiel nannte sie den Petersberger Klimadialog. Dieser wird aufgrund der Corona-Einschränkungen von Montag bis Dienstag nur online stattfinden. So stelle sie sich das auch zukünftig vor. Kemfert hält es für sinnvoll und auch für möglich, vorbereitende Treffen großer Klimakonferenzen immer online abzuhalten. So würden Zeit, Flüge, Geld, auch Emissionen gespart. Man lerne gerade dazu. Und man sehe großes Potenzial, was Konferenzen online an Möglichkeiten böten, so die Ökonomin weiter.
Kemfert unterstrich aber auch, wenn Politiker, die Staaten lenkten, verbindliche Vereinbarungen treffen wollten, müsse man sich persönlich begegnen. Und auch in die Augen schauen können, betonte Kemfert in den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Solche persönlichen Begegnungen könnten zukünftig nicht ersetzt werden.
Redaktion poppress.de, A & Omega
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