Die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbandes Ingrid Hartges erwartet trotz steigendem Tourismus eine Pleitewelle in der Gastronomie
In einem Interview mit dem Nachrichtenportal T-Online sagte Frau Hartges, „der Jahresumsatz in der gesamten Branche wird im Durchschnitt in diesem Jahr um rund 30 bis 40 Prozent zurückgehen. Ich rechne mit diesem Szenario, auch wenn inzwischen die Aktivitäten im Inlandstourismus deutlich angezogen haben“. Weiter führte Frau Hartges in dem Interview aus, „das fast jeder dritte Betrieb in Deutschland vor großen Problemen stehen wird“. Sie hat Befürchtungen, dass im Hotel- und Gaststättengewerbe die Existenz von ungefähr 70.000 Unternehmen bedroht ist.
Frau Hartges wies in dem Interview darauf hin, dass es sich bei Ihrer Aussage um „eine sehr grobe Prognose handelt, weil besonders in der Gastronomie, das Wetter ein wichtiger Faktor ist. Es ist für die Gastronomen ein großer Vorteil, wenn sie Ihre Gäste in den Restaurants und Kneipen möglichst lang am Tag draußen bewirten können“. Hartges sagte weiter, „je früher die Witterung kälter wird, umso schlechter sind die Aussichten. Aus diesen Gründen haben viele Betriebe Angst vor dem Winter“. Den Hauptgrund für die „riesigen Löcher in den Bilanzen vieler Hoteliers und Gastronomen“ sieht Hartges in dem Lockdown im März und April aufgrund der Coronakrise. Hartges sagte gegenüber T-Online, „dass es nicht möglich ist, diese entgangenen Umsätze wieder aufzuholen“. Sie richtet sich an die Bundesregierung mit der Forderung nach einer gesetzlichen Regelung. Gastronomen soll es ermöglicht werden, ihre Aufwendungen für Pacht zu verringern. „Bei einer Umsatzpacht von 20 bis 30 Prozent, für Betriebe in Großstädten, wäre diese Regelung eine große Erleichterung“, so die Aussage von Hartges in dem Interview mit T-Online. „Zusätzlich sollten von der Bundesregierung die Überbrückungshilfen für die Gastronomie verlängert werden“. Dies fordert Hartges insbesondere für die Unternehmen aus der Branche, die noch keine Perspektive für eine Wiedereröffnung haben. Zu diesen benachteiligten Betrieben zählt sie besonders Diskotheken und Clubs.
Redaktion poppress.de, Adlerflug
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