Aufgrund der Covid-19 Krise musste die Deutsche Bahn im ersten halben Jahr 2020 einen Milliardenverlust in Kauf nehmen.
Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, dass die Deutsche Bundesbahn (DB) die ersten sechs Monate des laufenden Jahres mit einem EBIT-bereinigten operativen Verlust in der Höhe von 1,8 Milliarden Euro abgeschlossen habe. Dazu kommen die „außerordentliche Effekte“, welche insbesondere auf die besondere Abschreibung der Tochter Arriva von der Deutschen Bundesbahn zurückzuführen ist und 1,4 Milliarden Euro beträgt.
Alles zusammen ergibt im ersten Halbjahr 2020, nach Steuern, ein Minus von 3,7 Milliarden Euro. Richard Lutz, Chef der Deutschen Bahn, sagte, durch das Virus sei der erfolgreiche Wachstumskurs „jäh ausgebremst“ worden und habe die Deutsche Bahn in finanzieller Hinsicht in die schlimmste Krise seit deren Gründung gestürzt. Jedoch habe Covid-19 auch gezeigt, so Richard Lutz weiter, dass die Bahn „systemrelevant“ und die Schiene, sowohl für Deutschland als auch für Europa, entscheidend sei. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum im Vorjahr sank der Umsatz des Konzerns im ersten Halbjahr 2020 auf 19,4 Milliarden Euro, was einem Prozentsatz von 11,8 Prozent entspricht. Mit knapp 663 Millionen Reisenden haben 37 Prozent weniger Reisende die Nah- und Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn genutzt als in der ersten Hälfte des Jahres 2019. Der Konzern konnte in den Monaten Januar und Februar 2020 mit einem starken Plus in das neue Jahr starten. In den ersten sechs Monaten war die Verkehrsleistung im Fernverkehr auf den Schienen um knapp 12 Milliarden Personenkilometer rückläufig, was 44 Prozent entspricht. Bei der Regio der Deutschen Bahn ist die Verkehrsleistung um 41 Prozent gesunken, bei der Cargo der Deutschen Bahn sind es knapp 13 Prozent. Seit Mai 2020, nach den Lockerungen von den Beschränkungen in Deutschland durch Covid-19, zeichnet sich wieder eine Verbesserung in Bezug auf das Kerngeschäft ab, teilte die Bahn weiter mit. Der Konzern erwartet bis zum Ende des Jahres trotz allem mit bis zu 3,5 Milliarden Euro den operativ größten Verlust in seiner Historie. Dieser Verlust ist EBIT-bereinigt. Im Jahr 2020 könnte der Umsatz auf bis zu 38,5 Milliarden Euro sinken. Die Bahn hat mitgeteilt, die Prognosen seien alle unverändert und mit einer hohen Unsicherheit behaftet.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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