Auf der nächsten Sitzung im Dezember 2020 könnte die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinse als Antwort auf die fortdauernde Covid-19-Krise senken.
Isabel Schnabel, deutsche Direktorin der EZB, sagte gegenüber dem „Handelsblatt“ für die Ausgabe am Mittwoch, 4. November 2020, die Analysen würden die Möglichkeit einer weiteren Senkung zeigen, ohne an den Punkt zu gelangen, an dem diese nicht mehr wirke oder sogar schaden würde.
Zwar sei eine Vorentscheidung noch nicht gefallen, jedoch sei die wirtschaftliche Situation zwischenzeitlich eine andere als im März 2020, führte Isabel Schnabel weiter aus. Während damals das oberste Ziel die Stabilisierung der Finanzmärkte gewesen sei, gehe es jetzt darum, sicherzustellen, dass die Standards der Kredite die Banken nicht zu sehr verschärft würden, was genau beobachtet werde, und erklärt, dass der wirtschaftliche Abschwung durch den Bankensektor nicht noch verschärft werden dürfe.
In der vergangenen Woche hatte die Notenbank auf ihrer Ratssitzung die Prüfung der geldpolitischen Mittel beschlossen sowie weitere Lockerungen in Aussicht gestellt. Die EZB hat im laufenden Jahr, trotz der Covid-19-Krise, auf eine weitere Senkung der Zinse verzichtet. Die Direktorin der EZB erklärte, dass das Notprogramm PEPP, welches als temporärer Reaktion auf die Covid-19-Krise vorgesehen ist und Anleihekäufer von 1,35 Billionen umfasst, das wichtigste Instrument bei der EZB sei.
Isabel Schnabel hat hervorgehoben, dass die Inflation, bedingt durch die Krise, auf längere Zeit tiefer ausfallen könnte. Eine klare zeitliche Begrenzung des Programms PEPP sei trotzdem notwendig, denn nach der Krise müsse irgendwann auf das normale Instrumentarium zurückgegriffen werden. Die Direktorin der EZB ist offen, falls die Covid-19-Krise die Inflation längere Zeit „drücken“ sollte, dies bei der Phase einer Reinvestition des Programms zu berücksichtigen. Im Nachgang an die Nettokaufphase, in welcher die EZB zusätzliche Anleihen erwirbt, folgt die Phase der Reinvestition zur konstanten Haltung des Anleihebestandes, indem die auslaufenden Papiere ersetzt werden.
Bislang hat keine Diskussion des Rates der EZB in Bezug auf die Übertragung von der Flexibilität von PEPP auf andere Programme stattgefunden.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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