Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson erwartet einen erheblichen Wirtschaftsboom im kommenden Jahr
Auch wenn im Jahr 2020 durch die Corona-Krise ein massiver wirtschaftlicher Schaden entstanden ist, werde man 2021 das Gröbste überstanden haben, betonte Ferguson. Generell seien die Auswirkungen der Pandemie nicht so gewaltig, wie die der Finanzkrise im Jahre 2008, äußerte der an der Stanford University unterrichtende Historiker gegenüber dem „Handelsblatt“.
Generell sei damit zu rechnen, dass die Notenbanken durch die folgende wirtschaftliche Erholung dazu gezwungen würden, relativ früh auf die Konjunkturbremse zu treten, um somit die Gefahr einer Inflation zu minimieren. Auch sei laut dem aus Schottland stammenden Ferguson damit zu rechnen, dass die Konflikte zwischen den Vereinigten Staaten und China auch mit Joe Biden als Präsident fortgeführt würden. Es ist zu erwarten, dass Joe Biden weder die Strafzölle aufheben, noch den Bann von Huawei-Technologie aufheben wird und somit den harten Kurs seines Vorgängers, Donald Trump, weiterführen wird. Auch Deutschland könne in diesem Konflikt nicht neutral bleiben. Vor allem der nächsten Generation politischer Führer müsse und werde das klar sein. Im Falle eines neuen kalten Krieges könne Deutschland keinesfalls neutral bleiben. Ebenso kritisierte Ferguson den Umgang mit der geplanten Merkel-Nachfolge in der CDU und in Deutschland generell. Niemand wisse, wer denn nun in Merkels Fußstapfen treten würde, da das Management in dieser Hinsicht nicht optimal verläuft. Man müsse bedenken, dass die führende Rolle in Europa auf dem Spiel stehe und diese dringend neu besetzt werden müsse. Emmanuel Macron, der französische Präsident, betonte, dass er die Führung Europas übernehmen könne und auch wolle. Ferguson kritisierte, dass Macron versuche, sich als neuer de Gaulle darzustellen und sich somit zu profilieren. Dies führe allerdings nur dazu, dass die politische Distanz zwischen Berlin und Paris weiter wachse.
Redaktion poppress.de, Bekia
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