Trotz Kritik von Wirtschaftsvertretern sehen Experten positives Potenzial beim Investitionsprogramm der Grünen.

In einem Gutachten zum Wirtschaftsprogramm der Grünen für die kommende Bundestagswahl betonen die Autoren des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) die positiven Wachstumseffekte. Wie die „Zeit“ berichtet berechnen die Experten des IMK beim Umsetzen der Maßnahmen bereits im ersten Jahr ein zusätzliches Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BPI) von einem Prozent.
Den langfristigen Einfluss des grünen Investitionsprogramms beziffert das IMK auf bis zu vier Prozent innerhalb des ersten Jahrzehnts. Die geplanten Investitionen in die Energie- und Verkehrswende weisen in die richtige Richtung und versprechen ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, so die Experten. Das Investitionsprogramm ist Bestandteil des durch die Online-Bundesversammlung vom Wochenende verabschiedeten Wahlprogramms und umfasst ein Volumen 500 Milliarden Euro. Um eine höhere Steuerlast zu verhindern, setzen die Grünen dabei auf eine Finanzierung der staatlichen Investitionen über eine Neukreditaufnahme. Zu diesem Zweck streben die Grünen eine Abänderung der Regelungen der Schuldenbremse an. Als Grundlage ihrer Berechnungen griffen die Experten des IMK dabei auf etablierte Simulationsmodelle zurück. Das staatliche Investitionsprogramm wird sich positiv auf die Nachfrageseite auswirken, betonen die Experten. Durch eine erhöhte Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen wird es zu einem Anschub des Wirtschaftswachstums kommen. Die Investitionen in die Infrastruktur und den Energiesektor werden von den Gutachtern als Maßnahmen zur gesamtwirtschaftlichen Effektivitätssteigerung gewertet. Durch die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung hält das IMK die Neuschuldenaufnahme für realisierbar und refinanzierbar. Trotz eines kurzfristigen Anstiegs der Schuldenquote, sehen die Experten kein Risiko für die langfristige Entwicklung. Die Refinanzierung wird laut Gutachten bis zum Jahr 2050 abgeschlossen sein.
Die Investitionen sind zukunftsorientiert und geben der Wirtschaft eine klare und nachvollziehbare Perspektive, die auch einen deutlichen Anstieg der Eigeninvestitionen der Unternehmen zur Folge haben wird, zitiert die „Zeit“ die Gutachter des IMK. Der Umbau der Gesellschaft in Richtung auf eine klimaneutrale Wirtschaft wird durch das geplante Investitionsprogramm ökonomisch realistisch. Dabei sehen die Experten des IMK weitere Vorteile im Bereich der internationalen Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft, die auf entscheidenden Gebieten der Zukunftstechnologien eine Führungsposition einnehmen kann.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix