Analysten und Investoren bewerten die mittelfristigen Konjunkturerwartungen im Mai etwas positiver.
Wie das Leibniz-Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am heutigen Dienstag in Mannheim bekannt gab, stieg der Index gegenüber dem Monat April leicht um 6,7 Punkte an und liegt damit jetzt bei -34,3 Punkten. Die Bewertung der konjunkturellen Lage für Deutschland verschlechterte sich jedoch erneut, wobei von einer geringeren Intensität ausgegangen wird als bisher angenommen.
Der Wert des entsprechenden Lageindikators liegt derzeit bei -36,5 Punkten und ist somit um weitere 5,7 Punkte gesunken. Seit dem Beginn des Ukrainekriegs ist dies bereits der dritte Rückgang. Die Konjunkturerwartungen des ZEW für Deutschland gehen deshalb weiter von einer Verschlechterung der deutschen Wirtschaft im nächsten halben Jahr aus.
Für die gesamte Eurozone sind die Konjunkturerwartungen von Finanzmarktexperten im Mai jedoch um 13,5 Punkte angestiegen. Der Wert liegt damit zurzeit bei -29,5 Punkten. Der Lageindikator fiel dagegen im Vergleich zum Vormonat um 6,5 Punkte auf -35,0 Punkte, ein neuer negativer Spitzenwert.
Die Inflationserwartungen für die Eurozone sind zwar auf -10,6 Punkte gesunken, ein Rückgang von 36,5 Punkten. Die Konjunkturerwartungen des ZEW bleiben aber trotz dieser leicht verbesserten Beurteilung auch im Mai auf einem niedrigen Niveau. Dies bestätigte ZEW-Präsident Achim Wambach.
Die wirtschaftliche Lage werde im direkten Vergleich zum April damit etwas weniger pessimistisch bewertet. Gleichzeitig machen die derzeit in China herrschenden Corona-Beschränkungen den Wirtschaftsforschern sorgen. Wambach verwies darauf, dass eine Verschlechterung in der Beurteilung der chinesischen Wirtschaftssituation auch eine Bürde für das Wirtschaftswachstum in Deutschland darstelle.
Die Ergebnisse der Umfrage des ZEW bei Investoren, Analysten und weiteren Finanzmarktexperten machen auch deutlich, dass die Mehrheit der Befragten eine Anhebung der kurzfristigen Zinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) in den kommenden sechs Monaten erwartet. Dadurch werde laut Wambach auch von einem Rückgang der Inflationsrate von ihrem derzeit hohen Niveau ausgegangen.
Redaktion poppress.de, Kindskopf
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