Michael Voges und Burkhard Jungkamp (beide SPD) fordern ein koordiniertes Vorgehen der Kultusminister der Bundesländer in der Handhabung der Corona-Krise.
In einem gemeinsamen Gastbeitrag, der im „Deutschen Schulportal“ erschienen ist, schreiben die beiden Politiker, beim Umgang mit dem SARS-CoV-2-Virus bestehe Uneinigkeit, obwohl „gerade hier ein abgestimmtes Vorgehen“ dringend geboten sei.
„Die anfängliche Harmonie unter den Ländern ist vorbei“, stellen die SPD-Politiker fest. Einige Bundesländer hätten etwa die vollständige Öffnung der Grundschulen noch vor den Sommerferien beschlossen und dies mit sehr wenigen Neuinfektionen oder einer nur geringen Rolle von Kindern in den Infektionsketten begründet. Andere Länder hielten dieses Vorgehen schlicht für reinen Leichtsinn.
Voges und Jungkamp haben ihre Erfahrungen in der länderübergreifenden Schulpolitik, sie haben selbst jahrelang für die Länder Hamburg und Brandenburg in der Kultusministerkonferenz mitgearbeitet. Heute beunruhigt sie die mangelnde Abstimmung der Länder in der Corona-Krise. Die beiden ehemaligen Staatssekretäre sprechen sich dafür aus, im Auftrag der Kultusministerkonferenz eine Begleitstudie zu erstellen, deren Ergebnisse gemeinsam analysiert werden sollen. Wenn jedes Land eigene Untersuchungen in Auftrag gebe, dann entstehe schnell „der Eindruck bestellter Gutachten“ zur Rechtfertigung bereits beabsichtigter Entscheidungen, schreiben sie in ihrem Artikel.
Für die Planung des neuen Schuljahres 2020/21 raten Voges und Jungkamp den Ländern dazu, von möglicherweise weiterhin bestehenden Einschränkungen im Präsenzunterricht auszugehen. Daher sollten die Länder sich bereits vorab auf gemeinsame Regeln verständigen, etwa darüber, welche Lerninhalte notwendig seien und auf welche man gegebenenfalls verzichten könne. „Stabile und verlässliche Rahmenbedingungen für die schulische Bildung“, die in allen Bundesländern gültig seien, seien erforderlich.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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