Wissenschaftler sieht in den bayrischen Plänen zu Massentest auf Corona die richtige Strategie.
Der Virusforscher Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg plädiert für Massentests auf das Corona-Virus. Der jetzt von Bayern beschrittene Weg einer Durchtestung der gesamten Bevölkerung ist ein hilfreiches Mittel, um die Verbreitung unter Kontrolle zu bekommen, betont der Virologe gegenüber der RTL/n-tv-Redaktion. Damit widerspricht der Forscher einer Kritik des Bundesgesundheitsministeriums an der Strategie Bayerns, allen Bürgern kostenlose Corona-Tests zu ermöglichen.
Durch die Massentest haben wir die Möglichkeit das Infektionsgeschehen exakt zu analysieren und zu verstehen. Auf dieser Basis ist es realistisch ein Frühwarnsystem zu installieren, das schnell und effektiv auf regionale Corona-Ausbrüche reagieren kann. Um zu belastbaren Daten zu kommen, muss flächendeckend getestet werden. Das heißt, dass die Tests auch in kleineren Gemeinden, in denen seit längerer Zeit keine Infektionen gemeldet wurden, durchgeführt werden sollten. Die überwiegende Anzahl der Tests wird negativ ausfallen, was allerdings die Strategie nicht infrage stellt. Bei positiven Tests kann dann sehr schnell und gezielt zu Abwehrmaßnahmen gegriffen werden. Schmidt-Chanasit verweist auf Gütersloh, wo sich das Virus ungehindert ausbreiten konnte. Über das Infektionsgeschehen in den Tönnies-Fleischfabriken hinaus, wurde das Virus bereits bei 107 Betroffenen nachgewiesen. Das Problem des Corona-Virus sind die Infektionen ohne erkennbare Symptome. Massentest könnten diese Lücke schließen und den zuständigen Gesundheitsbehörden erlauben, angemessene Regelungen zu treffen, betont der Virologe gegenüber RTL/n-tv.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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