Kultusminister begründen ihre Entscheidung, Schulen im März flächendeckend nicht geöffnet zu haben, mit der Gefahr einer Ausbreitung von Corona.
So sagte Stefanie Hubig gegenüber der am Donnerstag erscheinenden Zeit, man habe keine Wahl gehabt. Die Verantwortung sei einfach zu groß gewesen. Hub ist Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz. Zugleich ist sie Präsidentin der KMK. Die Kultusministerkonferenz habe alles daran gesetzt, Schulschließungen flächendeckend zu vermeiden. Aber das, was Virologen empfohlen hätten, sei klar und deutlich gewesen.
Hinter dem Entschluss, die Schulen flächendeckend zu schließen, stehen auch Christian Piwarz von der CDU aus Sachsen, Helmut Holter von der Linken aus Thüringen und Yvonne Gebauer von der FDP aus Nordrhein-Westfalen. Alle drei sind in ihren Ländern Kultusminister.
Es sei reine Vorsorge gewesen. Und diese von den Ministerpräsidenten getroffene Entscheidung sei auch im Nachhinein als richtig zu bewerten, so Gebauer gegenüber der Zeit. Gleichzeitig betonten alle drei Kultusminister, sie seien zunächst vollkommen anderer Meinung gewesen.
Noch am 12. März, so Holter, sei man sich unter den Kultusminister-Kollegen einig gewesen, dass es keiner Schulschließungen bedürfe. Schon abends, nachdem die Ministerpräsidenten sich beraten hätten, sei die Entscheidung dann aber überkommen gewesen.
Hubig gab zu, diese Entscheidung sei sehr hart gewesen und es habe auch gehörig geknirscht. Gebauer betonte, Schulen übereilt zu schließen sei überhaupt nicht gut, wenn man an das Wohl der Kinder denke. Aus diesem Grund habe in den letzten Wochen eine extreme Last auf den Schultern der Kultusminister gelegen, diese Entscheidung auch adäquat vertreten zu können, unterstrich Holter erklärend.
Anfänglich habe man die Kinder aus dem Blick verloren, äußerte sich Christian Piwarz. Es sei allen klar, dass man sich wünsche, dass nach den Sommerferien wieder der reguläre Schulbetrieb aufgenommen werden könne. Das sähen alle Kultusminister so. Voraussetzung sei, dass dies mit der Entwicklung von Corona einhergehe.
Nicht in Ordnung wäre und dürfe auch nicht sein, wenn man reflexhaft vor Ort als Erstmaßnahme immer gleich Schulen und Kitas schließe, betonte ferner Yvonne Gebauer.
Christian Piwarz drückt dies so aus, dass zukünftig das Schließen von Schulen nur noch das wirklich allerletzte Mittel sein dürfe. Man habe, so Helmut Holter von den Linken, zuletzt in den Vordergrund gestellt, dass alle geschützt werden, also auch die Lehrer. Dieser Gedanke sei ebenso bei den Gewerkschaften vorherrschend gewesen. Jetzt habe Bildung die erste Priorität.
Redaktion poppress.de, A & Omega
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