Johannes Wilhelm-Rörig, Beauftragter von der Bundesregierung für Fragen bei sexuellem Missbrauch, fordert von allen Bundesländern ein schulisches Konzept zum Schutz gegen die sexuelle Gewalt sowie ressortübergreifende Masterpläne durch die Ministerien.

Gegenüber dem „Tagesspiegel“ sagte der Jurist, dass jede Senatorin und jeder Senator in der Bildung wisse, dass ein schulisches Konzept zum Schutz ein zentraler Baustein dafür sei, um den Missbrauch von Mädchen und Jungen zu erkennen.

In keinem Bundesland außer Mecklenburg-Vorpommern sind die Schulen zu der Entwicklung eines eigenen Schutzkonzeptes gegen sexuelle Gewalt verpflichtet. Die Länder würden mit ihren Zuständigkeiten für Polizei, Bildung, Justiz, Forschungen der Universitäten sowie Soziales und Gesundheit den Schlüssel für eine erfolgreiche Bekämpfung gegen sexuelle Gewalt in den Händen halten. Deshalb fordert Johannes Wilhelm-Rörig eine verbesserte Koordination. Zudem hält es der Missbrauchsbeauftragte, vor dem Hintergrund der Missbrauchsfälle in Bergisch-Gladbach und Münster, für dringend erforderlich, dass die technische und personelle Ausstattung bei den Ermittlungsbehörden in Bezug auf das Thema Missbrauch durch alle Innenminister geprüft werden, denn es solle niemand glauben, dass es sich bei den zuletzt aufgedeckten Fälle in Nordrhein-Westfalen um ein Landesproblem handle. Es dürfe nicht sein, dass nur zugeschaut werde, wie sich der Kollege Reul abrackere, sagte der Jurist weiter. Nach den hundertfachen Missbrauchsfällen im Jahr 2019 auf einem Campingplatz in Lüdge stockte der CDU-Politiker und Innenminister von Nordrhein-Westfalen Herbert Reul die Polizei in finanzieller und personeller Hinsicht im Kampf gegen den Missbrauch massiv auf.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile