Doreen Siebernik, Berliner Landesvorsitzende von der Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), sieht am Montag in der Hauptstadt mit dem Schulbeginn für alle Beteiligten eine enorm hohe Risikobelastung.
Gegenüber der Tageszeitung „Neues Deutschland“ für die Ausgabe am Montag sagte Doreen Siebernik, dass eine sehr große Unsicherheit darüber herrsche, wie sich der Alltag in der Schule zu Beginn des neuen Schuljahres gestalten werde. Die Schulen seien vom ersten Tag an mit einer äußerst schwierigen Situation konfrontiert und ein Großteil der Lehrkräfte sei in großer Sorge und wütend.
Gemäß der Gewerkschaftsvorsitzenden drückte eine Kollegin die persönliche Gefühlslage in dem Sinn aus, dass ein Ticket für die Titanic gebucht worden sei, jedoch ohne zu wissen, wann der Eisberg kommen würde. Der Vorwurf der Gewerkschaft für Bildung an Sandra Scheeres, Bildungssenatorin und SPD-Politikerin lautet dahingehend, dass sie die positiven Erfahrungen, welche Lehrerinnen und Lehrer unter den Bedingungen von Covid-19 in festen, kleinen und geteilten Gruppen gemacht hätten, “ schnöde über den Haufen werfen würde“. Die Senatorin für Bildung würde einfach die Reset-Taste drücken und so tun, als wäre nichts gewesen, sagte Doreen Siebernik. Auch die GEW äußerte scharfe Kritik an der Ausstattung in Bezug auf das Lehrpersonal. Tricks beim Rechnen würden verschleiern, wie groß der Mangel an Fachkräften in Wirklichkeit ist, führte Doreen Siebernik weiter aus. Es würden sich viele Teilzeitkräfte und Quereinsteiger unter den 2.500 neu eingestellten Lehrkräften befinden und beide Gruppen würden nicht für die volle Stundentafel in Berlin zur Verfügung stehen. Des Weiteren sei es unklar, wie viele Lehrerinnen und Lehrer zu der Risikogruppe zählen würden. Doreen Siebernik ist der Meinung, dass es massiv infrage gestellt sei, ob mit diesen Voraussetzungen ein geregelter Betrieb starten könne.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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