Vor dem Hintergrund der Unklarheiten bezüglich der weiteren Entwicklung der Corona-Epidemie hat die FDP an die Bundesregierung appelliert, die für die Digitalisierung an den Schulen eingeplanten finanziellen Mittel schneller bereitzustellen und auch einen neuen Digitalpakt mit den Bundesländern zu schließen.
Katja Suding, die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, erklärte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ für die am Montag erscheinenden Ausgaben seiner Zeitungen, es sei die Pflicht des Staates, dafür Sorge zu tragen, dass Unterricht stattfinde, und zwar „sowohl in Form von Präsenz- als auch durch digitalen Unterricht“. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) müsse mit einem Digitalpakt 2.0 nunmehr „einen Quantensprung für die flächendeckende Digitalisierung der Schulen wagen“, forderte Suding.
Sie rief dazu auf, den Schulunterricht „pandemiefest“ zu machen. Ein weiterer Ausfall des Unterrichts werde schwere Folgen für die Bildungschancen vieler junger Leute haben. „Das dürfen wir nicht zulassen“, mahnte die FDP-Politikerin. In einem von ihr vorgelegten „Aktionsplan Schule“ wird gefordert, alle Schulen müssten auf ein „akutes Umschalten“ vom normalen Präsenzunterricht auf digitales Home-Schooling vorbereitet werden, um auf eine eventuell kommende zweite Corona-Welle und die sich möglicherweise hieraus ergebenden lokalen Schulschließungen reagieren zu können. Die vergangenen Tage hätten deutlich gemacht, wie empfindlich die Situation sei, betonte die 44 Jahre alte Freidemokratin. Daher sei es erforderlich, die im Digitalpakt vereinbarten finanziellen Mittel nicht erst bis 2024, sondern bereits wesentlich schneller zur Verfügung zu stellen. „Hier wäre wesentlich mehr Ehrgeiz von Frau Karliczek gefragt“ kritisierte Suding die Ministerin und rief nach einer radikalen Vereinfachung des Digitalpaktes.
Darüber hinaus, so die stellvertretende FDP-Vorsitzende, müsse Karliczek schnellstmöglich die Planungen und Verhandlungen zum Abschluss eines „Digitalpaktes 2.0“ mit den Bundesländern und dem Bundestag aufnehmen. Es sei „fahrlässig“, hiermit bis zum Ablauf der gegenwärtigen Förderperiode zu warten, warnte sie. Den Unterricht zu digitalisieren, sei eine „Daueraufgabe“, für die die Schulen bereits jetzt Planungssicherheit benötigten, betonte Suding gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Katja Suding wurde 1975 in Vechta geboren. Sie wurde 2015 zur stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP gewählt und ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Redaktion poppress.de, A-1010413
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