Menno Baumann, Intensiv-Pädagoge, schlägt ein neues Konzept für den Präsenz-Unterricht während der Covid-19-Krise vor.

Der Professor von der Fliedner-Fachhochschule in Düsseldorf sagte gegenüber „Neuen Osnabrücker Zeitung“, es müsse zu schaffen sein, dass sich nur ein Lehrer um eine Klasse kümmert. Zur Vorbeugung einer Überforderung von den Bezugslehrkräften müssten Fachlehrkräfte diesen mit E-Learning-Möglichkeiten unterstützen. Wenn dem Lehrerpersonal gutes Material zur Verfügung gestellt würde, könnten diese die Schülerinnen und Schüler auch in Deutsch, Mathematik oder Physik unterrichten.

Für die Klassenbetreuung nur durch einen Lehrer würde es keine Alternative geben, führte der Wissenschaftler weiter aus und stellt die Frage, was das Lernen in festen Lerngruppen bringen würde, wenn zwischen acht bis zehn Lehrer durch die Klassen geschleust würden, welche wiederum in bis zu zehn Gruppen unterrichten würden. In dem Fall sei es nur eine Frage der Zeit bis zur Entstehung neuer Infektionsketten. Das Konzept von Menno Baumann lautet dahingehend, pro Klasse einen Lehrer und den Fachunterricht über E-Learning im Klassenraum unter dessen Aufsicht, was auch für Oberstufen möglich wäre. Menno Baumann sagt weiter, die erneuten Schließungen von Schulen in Mecklenburg-Vorpommern seien alarmierend. Es gehe nicht nur darum, dass die Schülerinnen und Schüler ohne Unterricht vor Ort weniger lernen würden. Wenn diese zu Hause bleiben müssten, falle die Tagesstruktur weg. Ohne das Zusammenkommen mit dem Lehrpersonal und Kameraden könnten die dynamischen Aspekte in den Familien in Bezug auf das „Phänomen“ von familiärer Gewalt verschärft eskalieren, warnte Menno Baumann. Dies sei die Erkenntnis den ersten Monaten von geschlossenen Schulen; eine Wiederholung dürfe es keinesfalls geben.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile