Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sieht durch den Ausbau der Ganztagesbetreuung an Grundschulen einen akuten Bedarf von 100.000 Erziehern.
Nach den Beschlüssen der Bundesregierung zum Aufbau eines Ganztagesangebots an allen Grundschulen in den nächsten fünf Jahren, schlägt die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Alarm. Diese Vorgaben des Gesetzgebers schaffen einen sofortigen Bedarf von 100.000 qualifizierten Erziehern, betont die Vorsitzende der Gewerkschaft, Marlis Tepe, gegenüber der „Passauer Neuen Presse“. Mittelfristig wird sich der Bedarf sogar auf 300.000 Fachkräfte steigern. Gelingt es nicht eine Ausbildungsoffensive zu starten, wird sich die Ganztagesbetreuung nicht umsetzen lassen, so Tepe.
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung stellt der Kinderbetreuung in Kitas und an Grundschulen ein verheerendes Zeugnis aus. Es fehlt laut Studie an qualifizierten Angeboten an den Einrichtungen, die sowohl räumlich, als auch personell mit den Aufgaben überfordert sind. Die Grundlage der Planungen der Bundesregierung, wonach der Bedarf an Fachkräften aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge in den nächsten Jahren sinken wird, hat nichts mit der Realität zu tun, warnt die Gewerkschaft. Stattdessen gibt es eine steigende Nachfrage, die aus dem Ausbau der frühkindlichen Betreuung und des Ganztagesangebots resultiere. Zudem zeichnet sich eine Trendwende bei den Geburten ab, welche die Situation zusätzlich verschärfe. Betrachten wir die entsprechenden Bildungsangebote zum Beispiel in den skandinavischen Ländern, zeigt sich in Deutschland ein erheblicher Nachholbedarf, beklagt die GEW-Vorsitzende. Den Beschlüssen der Regierungskoalition zum Ausbau der Kinderbetreuung an Kitas und Grundschulen müssen jetzt entschiedene Taten folgen.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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