Bis Mitte August 2020 haben die Bundesländer nur fünf Prozent von den fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung in den Schulen beantragt.

Dies geht aus einer Antwort von der Bundesregierung auf eine Anfrage im Bundestag von der Linksfraktion hervor, über welche die „taz“ in der Ausgabe am Montag berichten wird. Damit haben die Länder lediglich, mit Stand am 15. August 2020, 242 Millionen Euro in Lernplattformen, WLAN und Laptops investiert.

Von Land zu Land sind die Quoten dazu höchst unterschiedlich. Deutlich weniger als ein Prozent von den Bundesmitteln haben Thüringen und Rheinland-Pfalz genutzt. Beide Länder investierten vorerst Mittel aus den Landeshaushalten. Sachsen hingegen hat bis Mitte August 2020 bereits vierzig Prozent der Bundesgelder beantragt. Gegenüber der „taz“ sagte ein Sprecher vom sächsischen Kultusministerium, dass vermutlich ein Grund dafür sei, dass Sachsen als erstes von den Bundesländern eine Förderrichtlinie aufgelegt hatte und insofern sei dies gegenüber der Mehrzahl von den übrigen Ländern ein Vollzugsvorsprung von sechs bis acht Monaten. Zwischenzeitlich seien schon 221 von den 250 Millionen Euro bewilligt, was rund neunzig Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel des Bundes entsprechen.
Unterdessen sagte Birke Bull-Bischoff, bildungspolitische Sprecherin von den Linken im Bundestag gegenüber der Zeitung, dass die Zwischenbilanz wahrlich kein Ruhmesblatt sei. Wenn Geld durch unzählige Instanzen müsse, um dort anzukommen, wo es notwendig sei, würde sich der Föderalismus als Bildungsbremse erweisen.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile