Die Zahl der Anträge von Studentinnen und Studenten auf die Unterstützung während der Corona-Krise ist deutlich rückläufig.
Aus einer Antwort des Ministeriums für Bundesbildung auf eine Anfrage von Kai Gehring, Grüner Abgeordneter des Bundestags, über welche das „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in den Ausgaben für Dienstag berichtet, geht hervor, dass im August 2020 rund 40.000 Menschen einen Antrag auf Hilfe zur Überbrückung für Studentinnen und Studenten aufgrund einer akuten, durch die Pandemie bedingte Notlage, gestellt haben. Während es im Juni 2020 mehr als 82.000 Studierende waren, sank die Zahl im Juli 2020 auf etwas mehr als 71.000 Studentinnen und Studenten. Die Daten basieren auf dem Stand vom 25. August 2020.
Aus der Sicht der Grünen liegt die tiefe Nachfrage nach Unterstützung darin begründet, dass die Hilfe für Studentinnen und Studenten durch die Ministerin der Bundesbildung Anja Karliczek unwirksam konzipiert wurde und warnen deshalb vor Studienabbrüchen. Ebenfalls nur sehr wenige Studentinnen und Studenten bemühen sich aufgrund der Daten um einen Studienkredit der KfW. Im Vergleich zum Juni 2020 mit gut 12.000 und Juli 2020 mit knapp 5.600 waren es bis zum Stichtag im August 2020 nur noch rund 3.100 Anträge. Der hochschulpolitische Sprecher der Grünen warnte, die sinkenden Zahlen bei den Anfragen auf Covid-19-Unterstützung dürfte nicht zu dem Fehlschluss führen, dass die größte Not von den Studierenden vorüber sei. Nach wie vor würde es einen ungestillten und großen Bedarf für eine wirksame Unterstützung geben. Dies würden weder die Hilfen zur Überbrückung noch der Studienkredit von der KfW, vor welchem die Verbraucherschützer warnen, leisten.
Kai Gehring hat die Ministerin der Bundesbildung scharf angegriffen und sagte, dass sie die Hilfe zur Überbrückung so konzipiert hätte, dass damit möglichst wenige Studentinnen und Studenten unterstützt würden. Studentinnen und Studenten in Not würde nur noch bleiben, zurück zu den Eltern zu ziehen, um Miete zu sparen, den „Gürtel enger zu schnallen“ oder das Studium gänzlich abzubrechen, fügte er hinzu. Kai Gehring führte weiter aus, dass eine Modernisierung und Öffnung des Bafög überfällig wären, da die meisten Ablehnungen für eine Hilfe zur Überbrückung aufgrund von Covid-19i dem Umstand geschuldet seien, dass dieser bereits vor der Pandemie bestanden hätte und nicht erst durch diese hervorgerufen wurde. Der Abgeordnete forderte, dass die Kanzlerin die Bildungsministerin zur Ordnung rufen müsse, wenn Studentinnen und Studenten nicht zu Verlierern der Corona-Krise werden sollten.
Kai Gehring warnte, wenn sich Anja Karliczek und die große Koalition weiterhin weigern würden, die Finanzierung der Studien zu stärken, würde dies den Abbruch des Studiums für eine Vielzahl von Studierenden bedeuten und als Folge davon das Aus für eine wissenschaftliche Karriere.
Redaktion poppress.de, Ever True Smile
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