Kultusminister sehen keine Notwendigkeit für einen erneuten Shut-Down der Schulen.
Wir benötigen eine effektive Strategie der Eindämmung der Pandemie. Dazu ist es notwendig, Hot-Spots und Großveranstaltungen zu kontrollieren. Nach den aktuellen Erkenntnissen gehören die Schulen nicht zu den Infektionsherden, betont Stefanie Hubig (SPD), Kultusministerin in Rheinland-Pfalz in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Die Nachverfolgung des Infektionsgeschehens hat uns gezeigt, dass die Bildungseinrichtungen nicht die befürchteten Treiber sind. Dies müssen wir in den kommenden Wochen bei der Entscheidungsfindung zu weiteren Corona-Maßnahmen berücksichtigen. Auf der Grundlage des heutigen Erkenntnisstands, sind flächendeckende Schulschließungen kein angemessenes Instrument, betont die Präsidentin der Kultusministerkonferenz.
Wir haben seit März einen Lernprozess durchlaufen. Es hat sich gezeigt, dass Präsenzunterricht nicht durch Online-Angebote ersetzt werden kann. Schule ist mehr als nur die reine Wissensvermittlung. Es gibt nicht nur auf der einen Seite eine Schulpflicht für die Kinder und Jugendlichen, sondern es gibt auf der anderen Seite auch ein Recht auf Teilhabe an Bildung. Dieses Recht ist ein fundamentales Recht in einer Demokratie, argumentiert Hubig. Gerade für Problemschüler ist die Phase des Homeschoolings eine verschwendete Zeit gewesen, die zu Lasten der Bildungsgerechtigkeit gegangen ist. Quarantänemaßnahmen müssen gezielt und angemessen sein, fordert die SPD-Politikerin. Die Entscheidungen müssen auf der Grundlage des jeweiligen konkreten Infektionsgeschehens getroffen werden und auch dann nur lokal begrenzt. Eine pauschale Entscheidung für einen Lock-Down in den Bildungseinrichtungen hält Hubig angesichts der Erfahrungen seit März für ineffizient. Um es noch einmal zu betonen, die Schulen sind nicht das Problem in der aktuellen Situation, mahnt die Kultusministerin im Deutschlandfunk.
Redaktion poppress.de, NeoMatrix
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