Das deutsche Pharmazieunternehmen Biontech erwartet Impfungen gegen Corona in Deutschland schon ab Anfang 2021.
Die beiden Hauptinvestoren von Biontech Michael Motschmann und Thomas Strüngmann hoffen auf eine Zulassung für den von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoff schon im Januar 2021. Das sagten sie der „Süddeutschen Zeitung“ für deren Ausgabe am Wochenende 14./15.11.2020. Motschmann und Strüngmann hatten das Mainzer Unternehmen Biontech von Anfang an finanziert. Sie verwiesen in ihrem Statement darauf, dass kurz nach der Zulassung geimpft werden könne. Biontech und Pfizer werden derzeitigem Stand die ersten Firmen der westlichen Hemisphäre mit einem Corona-Impfstoff sein.
Strüngmann äußerte sich gegenüber den Journalisten der SZ auch zu Befürchtungen, der Corona-Impfstoff könne Spät- oder Nebenwirkungen verursachen. Er vertraue voll und ganz dem Biontech-Pfizer-Impfstoff, so Strüngmann. Dieser wurde an rund 22.000 Probanden getestet. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden in keinem Fall beobachtet. Motschmann verwies darauf, dass Biontech für den Impfstoff eine völlig neue Technologie entwickelt habe, welche eine Boten-RNA nutzt. Diese liefert den Zellen der geimpften Person die Information und Bauanleitung für den Kampf gegen das Coronavirus. Die beiden Investoren verwiesen darauf, dass diese Innovation sowohl die Zukunft der Impfstoffe als auch der Krebstherapie sein dürfte.
Thomas Strüngmann hält zusammen mit seinem Bruder Andreas über ihre gemeinsame Beteiligungsfirma Athos knapp 50 % des Biontech-Kapitals. Die Zwillingsbrüder haben große Erfahrungen im Pharmageschäft. Mitte der 1980er-Jahre hatten sie die Firma Hexal gegründet, die sich anschließend auf Generika spezialisierte. Nach 2000 verkauften die Strüngmanns ihre Anteile an den Schweizer Konzern Novartis. Sie seien vor der Gründung von Hexal keineswegs gute Freunde oder Fans von Big Pharma gewesen, so Strüngmann. Man habe sie damals „die Piraten“ genannt. Das bezog sich auf die Produktion von Generika, die nach dem Ablauf eines Patenschutzes beginnt und zu preisgünstigen Medikamenten führt. An sich ist das Verfahren hilfreich, doch die Strüngmanns hatten ursprünglich andere Intentionen: Sie wollten eigentlich in die Forschung. Ihr Ziel war es immer, große Innovationen zu schaffen und zu vermarkten. Dies sei ihnen nun mit dem Corona-Impfstoff gelungen.
Die beiden Investoren äußerten sich auch zur wissenschaftlichen und unternehmerischen Führung von Biontech. Dies sind die Eheleute Özlem Türeci und Ugur Sahin, beide Wissenschaftler und gleichzeitig BioTech-Entrepreneure: Diese seien authentisch, hoch integer, außergewöhnlich intelligent und extrem fleißig. Anders seien solche Erfolge gar nicht möglich. Der Impfstoff gegen Corona sei auch nicht ihre einzige Leistung. Auch für die Krebsforschung seien von ihnen schon bahnbrechende Entwicklungen gekommen. Das eigene Investment in Biontech bezeichneten Motschmann und Strüngmann als ursprünglich riskant, doch nun habe es sich gelohnt. Sie stünden mit dem BioTech-Unternehmen erst am Anfang, so die beiden Investoren. Sie wollen der Firma ihre Eigenständigkeit erhalten und weiter als Kapitalgeber auftreten. Ein besseres Investment könnten sie sich nicht vorstellen, so die beiden Finanziers.
Redaktion poppress.de, A-055824
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