Die Ökonomen positionieren sich klar für einen europäischen Klimaplan. Sektorübergreifend solle auch der Preis für CO2 sein.
Clemens Fuest, Gabriel Felbermayr und Jens Südekum nehmen als Wirtschaftswissenschaftler eine klare Position ein. Es führe kein Weg an einem C02-Preis vorbei, der einheitlich und sektorübergreifend sei. Als Beispiel nennen die Ökonomen die Rahmenbedingungen für den ETS, den Europäischen Zertifikatehandel. Nur dadurch, so die Wissenschaftler in ihrem Beitrag für den Schnelldienst des Ifo-Instituts, könne man Anreize schaffen. Und zwar, um die besten Bedingungen dafür zu schaffen, dass sich Privathaushalte in ihrem Verhalten anpassten. Ebenso betreffe dies aber auch ein Wirtschaften seitens der Industrie und von Unternehmen, das klimafreundlich sei.
Die Ökonomen nennen Preise für CO2 als zentralen Teil einer wirksamen Klimapolitik. Nehme der Staat Einnahmen ein, bedeute dies aber auch, dass sie ganz und gar an die Bevölkerung zurückgegeben werden müssten. Als Beispiel nannten die Forscher eine direkte Klimaprämie. Aber auch billigere Preise für Strom seien denkbar. Dies könne dadurch geschehen, dass man die EEG-Umlage abschaffe.
Die Forscher betonten, dass dadurch CO2-Preise weiter gelenkt werden könnten. Außerhalb jeder Diskussion sei es, diese Einnahmen in irgendeiner anderen Weise zu verplanen und auszugeben. Nach Ansicht der Ökonomen drohe sonst eine Spaltung der Gesellschaft.
Man müsse Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich Verhalten bei den Preisen für CO2 niederschlage. Wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel wie Busse zur Verfügung stünden, müssten die Menschen natürlich mit ihrem Auto fahren. Elektroautos könnten sich nicht behaupten, wenn es keine entsprechenden Ladesäulen gäbe. Die EU müsse sich ferner klarmachen, dass sie in Bezug auf die Industrie nicht naiv sein dürfe.
Man müsse die bisher erlaubte Gesamtmenge im Zertifikatehandel der Europäischen Union stark verknappen. Nur so könnten die Klimaziele dann auch erreicht werden. Es sei keine Option, der Industrie weiterhin kostenlos Zertifikate zuzuteilen. Die Wissenschaftler sagen voraus, dass sich deshalb sehr bald Zertifikate verteuern werden und zwar in empfindlicher Art und Weise.
Ein Kostenschock komme in nächster Zukunft auf die Industrie Europas zu. Dieser gelte jedoch nicht für die Mitbewerber aus anderen Regionen der Welt. Die Wissenschaftler nennen diese Peitsche bezüglich höherer Preise für CO2 unverzichtbar. Dennoch bedürfe es auch des Zuckerbrotes. Dieses seien Subventionen im grünen Bereich.
Das bedeute, man müsse unterstützen, dass grüne Investitionen von europäischen Firmen und der Industrie umgesetzt werden könnten, gerade angesichts dieser schwierigen Herausforderung am Markt.
So alleine könne Europa in die Lage versetzt werden, Klimaziele dann auch zu erreichen. Gleichzeitig könne man zum Weltmarktführer werden, was grüne Technik betreffe, das Niveau des allgemeinen Wohlstands halten ebenso wie Arbeitsplätze.
Die Forscher sehen eine hohe Finanzierung zur Umsetzung dieses Klima-Plans voraus. Jedoch sei der Schutz des Klimas die Herausforderung des kommenden Jahrzehnts, so die Ökonomen weiter. Aufgrund des Finanzierungsbedarfs die Aufgaben nicht anzugreifen, sei keine Option.
Berücksichtigen müsse man ferner die Bedarfe der einzelnen Länder bei der Finanzierung. Hier gebe es sowieso bald eine Reform der Fiskus-Regeln. Das Gesamtkonzept für die Klimaziele müsse angemessen und konsistent sein in Bezug auf die Finanzen.
Redaktion poppress.de, A & Omega
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